Dermatologie Hund

Die Tierdermatologie ist das Fachgebiet, dass sich mit den Hautkrankheiten unserer Haustiere befasst.

Tierdermatologie: Von Allergie bis Parasiten

Zu den häufigen Hautkrankheiten beim Hund zählen

  • Allergien
  • Parasitenbefall
  • bakterielle Infektionen
  • Tumore
  • Autoimmunerkrankungen
  • Pilzerkrankungen
  • Neben primären Hauterkrankungen ist die Haut auch ein Spiegel innerer Gesundheit. Ein Mangel z.B. an Spurenelementen wie Zink und Selen führt ebenfalls zu Hautproblemen, obwohl die Ursache in der Fütterung liegt. Auch Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Morbus Cushing verursachen Hautveränderungen.

Viele Hauterkrankungen beim Hund sehen ähnlich aus. Oft haben die Tiere schon gekratzt und man bekommt als Tierarzt bereits sekundär, d.h. nicht durch die eigentliche Ursache, veränderte Haut zu Gesicht. Gerne vergessen: Manche Tiere haben auch mehrere Probleme gleichzeitig! Das macht die Tierdermatologie so anspruchsvoll: Die sichtbaren Hautveränderungen richtig zu deuten und einzuordnen, ist nicht einfach und erfordert viel Erfahrung.

Wie erkenne ich Hautveränderungen bei meinem Hund?

Hautveränderungen können beim Kraulen und Schmusen auffallen: Da fühlt sich etwas rau an oder es fehlt Fell. Ebenfalls sehr häufig sieht man Juckreiz: der Hund sitzen da und kratzt sich. Juckreiz kann, wenn er sehr stark ist, unangenehmer sein als Schmerzen und die Tiere schier in den Wahnsinn treiben. Sie sind dann nervös und gestresst. Aber natürlich können Hauterkrankungen beim Hund auch schmerzhaft sein, sodass die Tiere bei Berührung abwehrend reagieren .

Wie oft sollte ich zum Tierdermatologen gehen?

Einen Spezialisten für Tierdermatologie brauchen Sie nicht routinemäßig aufzusuchen. Hat Ihr Tier ein Problem, gehen Sie erst einmal zu Ihrem Haustierarzt. Wichtig: Hautkrankheiten bei Hunden erfordern eine schnelle Reaktion! Wenn das Tier viel kratzt, verändert sich das Hautbild rasch und die Diagnose wird erschwert. Schwierigere Fälle überweist der Haustierarzt dann an den Tierdermatologen, der ein größeres Spektrum an Untersuchungsmöglichkeiten und Erfahrungen im Bereich der Tierdermatologie hat. Hierzu zählen z.B. auch dermale Allergietests (Mehr zum Allergietest beim Hund finden Sie hier).

Wie läuft eine Untersuchung beim Hauttierarzt ab?

Der tierdermatologische Untersuchungsgang beinhaltet als erstes immer eine Allgemeinuntersuchung. Diese ist Teil jedes Tierarztbesuches, denn auch wenn das Problem scheinbar auf die Haut begrenzt ist, können weitere Erkrankungen bzw. Symptome und Zusammenhänge erkannt werden. Nach der allgemeinen Untersuchung wird der Tierarzt eine Hautuntersuchung durchführen und sich die gesamte Haut und das Fell Ihres Tieres ansehen. Gibt es evtl. weitere Veränderungen, die bisher nicht augenfällig waren? Der Tierarzt wird mit einem Flohkamm durch das Fell gehen. In diesem feinzinkigen Kamm bleiben die gängigen oberflächlichen Parasiten hängen und können begutachtet werden. Es kann auch gut sein, dass Hautstellen geschoren oder rasiert werden, um eine bessere Sicht zu gewinnen und Proben für eine weiterführende Untersuchung zu entnehmen.

Sehr hilfreich ist es, wenn Sie Ihre eigenen Beobachtungen im häuslichen Umfeld dokumentieren. Gern in Bild und Ton, z.B. Videos von Juckreizattacken und Bilder von der ursprünglichen Hautschädigung. Gerade bei Juckreiz beim Hund oder Juckreiz bei Katzen ist enorm wichtig: Was war zuerst da, der Juckreiz oder die Hautveränderung? Auch Befunde von vorangegangenen Tierarztbesuchen sind hilfreich. Weiterhin Informationen darüber, ob und womit das Tier gegen Parasiten behandelt wurde, ob es Arzneimittel einnehmen muss und ob vielleicht kürzlich die Fütterung geändert wurde. All dies können Puzzlestücke sein, die zur richtigen Diagnose führen.

Die Hautuntersuchung bei Katzen unterschiedet sich nicht grundsätzlich von der Hautuntersuchung bei Hunden. Allerdings hat jede Tierart ihre „eigenen“, häufigen Krankheiten, nach denen der Tierarzt als erste Ausschau hält.

Weiterführende Untersuchungen der Haut auf Pilzinfektionen, bakterielle Infektionen, Parasiten oder zelluläre Veränderungen (Tumoren) beinhalten:

  • Haarprobe
  • Tupferprobe
  • Geschabsel (Entnahme kleiner Zellmengen von der Hautoberfläche)
  • Biopsie (Entnahme eines Stückes der Haut, z.B. per Stanze; bezeichnet auch die Entnahme von Tumorzellen mittels Hohlnadel)
  • Abklatschpräparat (mittels Klebefilm)
  • Wood’sche Lampe (UV-Licht, macht Pilzbefall und manche Bakterien sichtbar)
  • Allergietests (intradermal und aus dem Blut)

Mein Tier hat eine Hauterkrankung – und nun?

Sie bemerken kahle Stellen bei Ihrem Hund,  Juckreiz oder Haarausfall? Der erste Weg, sollte zum Tierarzt führen. Dieser sucht die Ursache für das Problem und leitet eine Therapie ein. Teil dieser Therapie können neben Medikamenten auch (Teil)bäder bestimmter Hautpartien, eine Behandlung der Umgebung (z.B. Wohnung), oder eine Futterumstellung (bei Futtermittelallergien) sein.

Tierdermatologie: Hauterkrankungen vorbeugen

Parasitenprophylaxe

Gegen parasitäre Hauterkrankungen schützen regelmäßige Behandlungen z.B. gegen  Milben, Zecken und Flöhe mit sogenannten Repellentien. Dies sind Stoffe, die Parasiten davon abhalten, sich überhaupt dieses Tier als Wirt auszusuchen bzw. die diese bei Kontakt, Biss oder Stich töten. Damit wird z.B. einer Flohdermatitis aktiv vorgebeugt.

Fellhygiene

Hunde haben durch Kombination von Unterwolle und Oberfell sowie hauteigenen Fettfilm ebenfalls einen guten Schutz gegen schädigende Einflüsse von außen. Regelmäßiges Bürsten sorgt für die Befreiung von grobem Schmutz, verhindert ein Verfilzen der Haare und massiert die Haut, was die Durchblutung fördert. Außerdem bekommen Sie dabei Ihren Liebling aus der Nähe zu sehen und können etwaige Hautveränderungen erkennen. Sind einzelne Fellstellen verschmutzt, z.B. die Pfoten, reinigen Sie diese einfach mit einem feuchten Lappen und einem Handtuch.

Wie oft darf ich meinen Hund baden?

Hat sich Ihr Liebling im Mist gewälzt oder ein Schlammbad genommen, werden Sie ihn verständlicherweise baden wollen. Tun Sie dies bitte so selten wie möglich! Verwenden Sie dafür schonendes Hundeshampoo ohne Duftstoffe, das die natürliche Fettschicht des Fells schont. Welpen sollten überhaupt nicht gebadet werden: Ihre Haut trocknet schnell aus und bietet dann Angriffsfläche für z.B. Pilzinfektionen.

Weitere vorbeugende Maßnahmen gegen Hauterkrankungen sind:

  • Kontrolle des Halsbandes/Geschirrs – es sollte nicht scheuern oder drücken
  • regelmäßige Wäsche der Decken im Körbchen
  • regelmäßiges Bürsten (gerade bei langhaarigen Hunden und Katzen: fördert die Blutzirkulation, hindert die Haare am Verknoten und Verkleben, deckt evtl. problematische Stellen auf)
  • im Winter: Hundepfoten nach dem Gassigang gut reinigen – Streusalz ist sehr aggressiv!

Tierdermatologie: Fazit

Die Dermatologie für Hund und Katze ist ein sehr komplexes Fachgebiet der Tiermedizin. Neuere Forschungsergebnisse bieten immer bessere Behandlungsmöglichkeiten auch schwieriger Erkrankungen.

© AniCura

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