IBD bei Hund und Katze

Die IBD (=inflammatory bowel disease) ist nicht heilbar und tritt bei Hunden und Katzen auf.

Häufig betroffen sind Französische Bulldogen, Boxer und Deutsche Schäferhunde. Aber natürlich kann diese Krankheit bei jeder anderen Rasse und auch Mischlingen auftreten. Bei Katzen sind vor allem die Siamkatzen häufig betroffen.

Es handelt sich um eine chronische Darmentzündung. Am häufigsten ist der Dünndarm betroffen,  doch es kann vom Magen bis hin zum Enddarm jeder Abschnitt des Magen-Darmtraktes in Mitleidenschaft gezogen sein.

Die Ursache ist nach wie vor unklar. Diskutiert werden aber eine gestörte Darmbakterienflora, Beteiligung der Nahrung oder auch Veränderungen an den Darmzellen selbst durch eine angeborene Störung. Alle diese möglichen Ursachen führen zu einer unkontrollierten Entzündungsreaktion mit vermehrter Darmtätigkeit und oft stark beschleunigter Magen-Darm-Passage. Dies bedeutet, dass die Nahrung zu schnell durch den Magen-Darmtrakt transportiert wird und somit nicht vollständig aufgenommen werden kann. Ebenso ist die Darmwand durch die chronische Entzündung verdickt, sodass auch die Nährstoffaufnahme über die Darmzellen erschwert wird.

Symptome

  • chronischer, therapieresistenter Durchfall unterschiedlichen Schweregrades und Kotbeschaffenheit
  • wechselnder Appetit (mal viel fressen, dann wieder nichts/weniger)
  • immer wieder Erbrechen
  • starker Gewichtsverlust, vor allem bei Beteiligung des Dünndarmes, da hier normalerweise die meisten Nährstoffe aufgenommen werden
  • Austrocknung
  • Blutarmut
  • Eiweissmangel (in starken Fällen sogar Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum)
  • Vitamin B 12 Mangel

Diagnostik

Bereits in der klinischen Untersuchung kann der Tierarzt verdickte Darmschlingen und vergrößerte Lymphknoten tasten. 

Es müssen dann alle anderen Ursachen für Durchfälle ausgeschlossen werden (z.B. Parasiten, Futtermittelallergien usw.) Dies ist zum einen zeit-, aber auch kostenintensiv.

Eine Ultraschalluntersuchung kann charakteristische Merkmale in der Darmwand darstellen und eine Gewebeprobenentnahme aus dem betroffenen Gebiet des Verdauungstraktes liefert mit einer Untersuchung im mikroskopischen Labor die Gewissheit.

Therapie

Es handelt sich um eine lebenslange Therapie!

Spezialdiäten müssen konsequent gefüttert werden (abhängig von der Grunderkrankung) und zusätzlich werden Medikamente verabreicht, die das Immunsystem abschwächen.

Eine IBD kann nicht geheilt werden! Es ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren, das dazu führt, dass es den betroffenen Tieren stabil gut geht, was während der Therapie viel Geduld, Zeit und Kontrolluntersuchungen erfordert. Trotzdem können immer wieder Rückfälle, sogenannte akute Schübe, auftreten. In dieser Zeit kann es notwendig sein, dass ausschließlich eine Eiweissquelle gefüttert wird, damit der stark entzündete Darm entlastet wird und sich wieder beruhigen kann.

Mit einer guten, auf jedes Tier individuell abgestimmten Behandlung können betroffene Hunde und Katzen jedoch gut leben!

© AniCura, Autorin: Diplom Tierärztin Britta Witz

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