Blutdruckmessen bei der Katze

Das Blutdruckmessen bei Katzen erlaubt es uns, den Druck in Blutgefäßen zu bestimmen. Das Ergebnis kann dem Tierarzt wertvolle Hinweise auf schwerwiegende Grunderkrankungen liefern. Daher sollten Tierhalter regelmäßig die Blutdruckwerte Ihrer Lieblinge kontrollieren lassen. Hier erfahren Sie, was Sie über Blutdruckmessungen bei Tieren wissen müssen.

Warum ist das Blutdruck messen bei Katzen so wichtig?

Bei einer Blutdruckmessung werden mit dem höheren systolischen und dem niedrigeren diastolischen Blutdruck zwei Werte ermittelt. Der Tierarzt ersieht daraus, wie leistungsstark das Herz ist und erkennt die Elastizität der Gefäßwände. Der systolische Blutdruck wird gemessen, wenn Blut aus dem Herzen gepresst wird, der diastolische Wert wird ermittelt, sobald das Blut wieder einströmt, weil der Herzmuskel erschlafft. Blutdruck messen bei Katzen ist ein wesentlicher Teil der Vorsorgeuntersuchungen insbesondere bei älteren Katzen und oftmals auch Teil der Kontrolle bei der Behandlung bereits bestehender Krankheiten.

Wann ist Blutdruck messen bei Katzen erforderlich?

So wie in der Humanmedizin ist auch das Blutdruck Messen bei Tieren in bestimmten Fällen notwendig. Im Rahmen von Operationen erfolgt als Teil der Narkoseüberwachung die Blutdruckmessung bei einer Katze. Auch in Notfallsituationen kann es angebracht sein, den Blutdruck zu messen, um den Kreislauf im Blick zu behalten.

Bei einer tierärztlichen Untersuchung erfolgt das Blutdruck messen bei Katzen, um entweder zu hohe (Hypertonie) oder zu niedrige (Hypotonie) Werte zu ermitteln. Vor allem ein zu hoher Blutdruck liefert die Hinweise auf eine zugrundeliegende Erkrankung. Zu hohe Werte werden häufig in Zusammenhang mit Erkrankungen von Niere, Herz, Diabetes und Schilddrüse festgestellt. Daneben ist Blutdruck messen wichtig, um eine Hypertonie auszuschließen, wenn Katzen übergewichtig sind. Nimmt das Tier bestimmte Medikamente ein oder zeigen sich Auffälligkeiten im Hormonspiegel, zum Beispiel beim erhöhten Schilddrüsenwert T4 der Katze, ist eine Messung erforderlich. Ein außerhalb der Normwerte befindlicher Blutdruck kann zu dauerhaften Schädigungen an verschiedenen Organen beitragen. Je früher eine Erkrankung in ihrem Verlauf erkannt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.

Unbehandelt schreiten Grunderkrankungen schneller fort. Zusätzlich werden Herz, Niere, Augen und zentrales Nervensystem geschädigt. Ein dauerhaft zu hoher Blutdruck kann sich fatal auf die Gefäße auswirken. Besonders gefährdet sind dabei kleine Blutgefäße am Augenhintergrund. Langer, unbehandelter Bluthochdruck beim Hund kann zum Grünen Star und infolgedessen zur Erblindung führen. Insbesondere bei Katzen kommt es häufig zu Augenhintergrundblutungen und auch die Nieren werden häufig in Mitleidenschaft gezogen, was dauerhaft zu einer Niereninsuffizienz führt.

Die durch einen Bluthochdruck verursachte hypertensive hypertrophe Kardiomyopathie kann durch eine Blutdrucksenkung verbessert und in manchen Fällen sogar geheilt werden. 

Bemerkt der Tierarzt beim Blutdruckmessen auffällige Werte, kann er blutdrucksenkende Mittel verschreiben. Ist Ihr Tier auf das Medikament gut eingestellt, können Organschäden verhindert werden.

Blutdruck messen bei Katzen

Katzen ab sieben Jahren sind besonders anfällig für Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes und Niereninsuffizienz. Wir empfehlen daher regelmäßige Blutdruckmessungen bei der Katze ab 7 Jahren. Jede dritte Katze mit Nierenleiden hat erhöhte Blutdruckwerte und somit das Risiko, Blutungen durch reißende Blutgefäße oder den schmerzhaft erhöhten Augeninnendruck – also den Grünen Star zu bekommen und dadurch zu erblinden.

Das Blutdruck Messen bei Katzen ist notwendig, um Krankheiten vorzubeugen und wird häufig im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt durchgeführt. Im Gegensatz zu den schwerwiegenden Folgeerkrankungen sind die Symptome von Bluthochdruck bei Katzen nur schwach bis gar nicht ausgeprägt.

Um aussagekräftige Blutdruckwerte bei Ihrer Katze zu messen, ist es wichtig, dass sie erstmal bei uns ankommt und sich akklimatisiert. Daher kann es Sinn machen Ihnen und Ihrer Katze etwas Zeit im ruhigen Behandlungszimmer zu geben, da bei Stress der Blutdruckwert steigt. Es werden mehrere Messungen gemacht, liegt der systolische Werte Ihrer Katze über 160 mm Hg, sprechen Tierärzte von einer Hypertonie.

So funktioniert Blutdruck messen bei Katzen

Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung oder bei akuten Problemen stehen unseren Tierärzten verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um den Blutdruck bei Ihrem Tier zu messen. Meist wird, ähnlich wie beim Mensch, eine aufblasbare Manschette um Bein oder Schwanz gelegt, die für eine kurzfristige Unterbrechung des Blutstromes sorgt. Der Arzt verringert kontinuierlich den Druck auf der Manschette. Ein daran angeschlossener Druckmesser zeigt den jeweiligen Blutdruck an, während die Katze ruhig liegt oder steht.

Die klassische Variante des Blutdruck Messens bei Tieren ist schmerzfrei und es ist keinerlei Narkose nötig. Wichtig ist jedoch, dass die Katze nicht zu nervös ist. Ideal ist, wenn das Tier vorher die Möglichkeit hat, sich an die Umgebung zu gewöhnen. Ihre Katze wird dabei möglichst wenig fixiert, da der Blutdruck sehr empfindlich auf äußere Einwirkungen reagiert. Um präzise Ergebnisse zu erhalten, wird der Tierarzt innerhalb weniger Minuten mehrere Messungen durchführen.  Über einen angeschlossenen Computer kann die Messung exakt überwacht und sofort ausgewertet werden.

Lassen Sie in regelmäßigen Abständen den Blutdruck messen

Lassen Sie das Blutdruck messen bei Katzen im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt vornehmen. Stellen Sie zwischendurch eine Verhaltensveränderung, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust oder Leistungsschwäche bei Ihrem Liebling fest, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt konsultieren. Haben Sie Fragen zur Blutdruckmessung oder möchten Sie einen Termin vereinbaren, dann kontaktieren Sie uns gerne.

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