Infusionen für den Hund

Es gibt viele mögliche Gründe, einem Hund eine Infusion zu verabreichen. Dabei werden meist über einen sogenannten Venenkatheter Flüssigkeiten in den Kreislauf des Tieres geleitet.

Infusionen gehören nicht nur in der Humanmedizin zu den wichtigsten Maßnahmen, um den Körper mit Flüssigkeit und Nährstoffen zu versorgen. Auch in der Veterinärmedizin ist die Infusion für Tiere eine wertvolle Behandlungsmethode, die erheblichen Einfluss auf den Gesundheitszustand des Tieres hat. Unsere Tierärzte nutzen verschiedene Infusionsarten, die Haustieren den Weg zur gesundheitlichen Verbesserung ebnen. 

Infusion für ein Tier – häufig eine lebensrettende Maßnahme

Eine Infusion wird unter die Haut (subkutan) oder in die Vene (intravenös) verabreicht. Subkutan, also unter der Haut, verabreichen Tierärzte Infusionen vor allem dann, wenn z.B. aufgrund einer leichten Austrocknung des Tieres keine Vene genutzt werden kann. Falls Ihr Tier nicht mehr in der Lage ist, Futter oder Wasser aufzunehmen, ist diese Art der Infusion für Katzen, Hunde andere Kleintiere häufig lebensrettend.

Die intravenöse Infusion für Tiere kommt häufiger für die fortwährende Abgabe von Medikamenten zum Einsatz. Über die Infusion werden langsam und gleichmäßig ein oder mehrere Wirkstoffe in den Blutkreislauf des Tieres eingeleitet. Dies hilft beispielsweise bei der Bekämpfung von Entzündungen oder Krankheiten, bei denen der gesamte Organismus des Tieres leidet.

Wann kommen Infusionen bei Tieren zum Einsatz?

Eine Infusion für Katze, Hund & Co. gehört zu den weitreichenden, medizinischen Maßnahmen, die Ihr Tierarzt beispielsweise nach dem Fehlschlagen gängiger Behandlungsmethoden einleitet. Dies gilt besonders bei schweren Erkrankungen, wenn das Tier nicht mehr in der Lage ist, eigenständig aufzustehen oder aktiv am tierischen Alltag teilzuhaben. Auch bei akuten Gefahrensituationen, beispielsweise nach einem Unfall des Tieres oder einer Vergiftung, ist die Infusion für Haustiere die richtige Entscheidung. Eine Infusion dient der Kreislaufunterstützung, zudem können Medikamente wie Schmerzmittel oder Medikamente für Tiere mit Epilepsie über eine Infusion gegeben werden.  

Damit die Infusion für Ihr Tier schnell und mit den richtigen Wirkstoffen gesetzt werden kann, ist eine genaue Beschreibung der Symptome bei Ihrem Tierarzt notwendig, sodass er schnell eine Diagnose stellen kann. Ob, wann und welche Infusion eingesetzt wird, entscheidet der Tierarzt, wenn er den Therapieplan erstellt.

Was sind die Inhaltsstoffe einer Infusion beim Tier?

Auch wenn es eine Vielzahl an verschiedenen Infusionslösungen gibt, so lassen sich doch drei besonders wichtige Arten an Infusionen in der Tiermedizin unterscheiden: Kristalloide Lösungen zum Ausgleich oder der Deckung des Flüssigkeitsbedarfs, Glucoselösungen als Energielieferant im Rahmen der Infusionstherapie und kolloide Lösungen als sogenannter „Volumenersatz“.

Kristalloide Infusionslösungen

Diese Infusionslösungen bestehen aus Wasser und verschiedenen Elektrolyten, teilweise ergänzt durch einen sogenannten Puffer (zum Ersatz von Proteinen und Bikarbonat im Körper). Häufig verwendete kristalloide Infusionslösungen sind u.a.:

  • Die isotone Kochsalzlösung: Diese Infusion besteht aus sterilem Wasser und Natriumchlorid (NaCl), auch als Kochsalz bekannt. Alleine wird diese Infusion bei Tieren bei einer fortgeschrittenen Dehydrierung gereicht, ansonsten dient die Kochsalzlösung als Träger für weitere Wirk- und Nährstoffe.
  • Die Ringerlösung: Diese klassische Infusion für Ihr Tier wird neben Flüssigkeitsversorgung bei Flüssigkeitsmangel im Körper des Tieres (Dehydration) auch als Trägerlösung für Medikamente genutzt. Sie ist somit für Infektionen und Entzündungen Ihres Tieres eine bevorzugte Wahl.

Glucoselösungen

Glucose stellt die reinste Form von Energie dar, die dem Stoffwechsel von Mensch und Tier direkt zur Verfügung steht. Meist handelt es sich um keine reine Glucoseinfusion, sondern um eine Mischung aus verschiedenen Elektrolyten und Nährstoffen.

Kolloide Infusionslösungen

Diese Infusionspräparate enthalten große Moleküle (Makromoleküle) wie Proteine und Kohlenhydrate und dienen als sogenannter „Volumenersatz“. Dementsprechend finden solche Lösungen Anwendung, wenn ein normales Blutvolumen wiederhergestellt werden soll, beispielsweise nach großen Blutverlusten.

Man unterscheidet:

  • synthetische Makromoleküle: Hydroxyethylenstärk, auch bekannt als „HAES“
  • natürliche Proteine: z.B. Vollblut, Plasma oder Albumin

Neben diesen drei Arten stehen dem Tierarzt natürlich noch viele weitere Infusionslösungen zur Verfügung, beispielsweise Kaliumchlorid (KCL) zum Ausgleich eines Mangels an Kalium oder Natriumhydrogenkarbonat (Na2CO3) zum Ausgleich einer Übersäuerung (Azidose). Abhängig von den vorliegenden Befunden entscheidet der Tierarzt somit, welche der Lösungen zum derzeitigen Moment am Geeignetsten für Ihr Tier ist.

An einem gut zugänglichen, oberflächlichen Blutgefäß (in der Regel an einer Gliedmaße) wird das Fell Ihres Haustieres geschoren. Die Einstichstelle wird zunächst desinfiziert, damit keine Bakterien hineingelangen können. Dann wird mit einem Venenkatheter ein venöser Zugang gelegt. Der Vorgang gleicht einer Blutabnahme, es piekst also lediglich beim Legen des Venenkatheters und verursacht ansonsten bei Ihrem Tier keine Schmerzen, eine Narkose ist dafür nicht notwendig.

Ein Venenkathehter besteht aus einer metallenen Kanüle, die für den Einstich in das Blutgefäß notwendig ist, und aus einem Kunststoffteil. Die metallene Kanüle wird nach dem Legen des Katheters entfernt, während der Kunststoffteil in der Vene verbleibt.  Der Tierarzt fixiert den verbleibenden Teil des Venenkatheters mit speziellem Klebeband, damit diese nicht mehr aus dem Blutgefäß herausrutschen kann.

Am Kunststoffteil befindet sich ein Griffstück an der ein Infusionsschlauch angebracht oder eine Injektion aufgesetzt werden kann.  Der Venenkatheter kann mehrere Tage in der Vene verbleiben, ohne dass Sie dem Tier schmerzt. Das Tier muss zur Medikamentengabe nicht festgehalten werden. Auch muss nicht jedes Mal neu in die Vene gestochen werden, was Schmerzen und Stress für Hund, Katze und Kleintier deutlich reduziert.

Ist das Geben einer Infusion mit Risiken verbunden?

Für viele Tierhalter ist es kein schöner Anblick, wenn beim geliebten Vierbeiner ein Venenkatheter gesetzt werden muss. Der Prozess ist gerade bei akuten Erkrankungen oder nach Unfällen jedoch lebensrettend und bietet Ihrem Tier deutlich größere Genesungs- und Überlebenschancen. Die genannten Infusionen beinhalten außerdem völlig unbedenkliche Inhaltsstoffe wie Wasser, Kochsalz und Glucose, im Bedarfsfall mit individuell abgestimmten Medikamenten angereichert.

Für die korrekte Gabe und Dosierung der Infusion bei Hund, Katze & Co. ist die Erfahrung eines vertrauensvollen Tierarztes essenziell. Dieser berät Sie gerne im Vorfeld und zeigt auf, welche Infusion bei Katzen oder Hunden welchen medizinischen Nutzen hat. Eine engmaschige Kontrolle der Infusion ist selbstverständlich.

Fragen zur Infusion für Ihr Tier? Ihr Tierarzt hilft kompetent weiter!

Das Thema Infusion für Katze, Hund und Heimtiere ist bei vielen Haltern mit Unsicherheit und Fragen verbunden. Unsere Tierärzte besprechen gerne die Therapiemaßnahmen Ihres Tieres mit Ihnen.


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