Hund hechelt

Wenn Hunde übermäßig stark und häufig hecheln, steckt möglicherweise eine ernsthafte Erkrankung dahinter.

Hund hechelt: Das ist normal

Hecheln beim Hund ist grundsätzlich erst einmal ein ganz normales Verhalten. Der Hund streckt die Zunge heraus, atmet durch die Nase ein und durch das Maul wieder aus. Die eingeatmete Luft erreicht die Lunge kaum, der Hund atmet sehr flach. (Hecheln ist also nicht gleich dem Hyperventilieren, bei welchem es zu einem vermehrten Gasaustausch in der Lunge kommt.)

Über den durch das Hecheln verursachten Luftstrom verdunstet vermehrt Feuchtigkeit auf den Schleimhäuten, was zur Absenkung der Körpertemperatur führt. Hunde können kaum schwitzen und benötigen das Hecheln, um nicht zu überhitzen. Nach Anstrengung oder bei großer Hitze ist auch starkes Hecheln beim Hund wichtig. Hechelt der Hund bei oder nach emotionaler Aufregung, ist dies auch als normales Verhalten einzustufen.

Wichtig: Hecheln verdunstet sehr viel Flüssigkeit in recht kurzer Zeit. Dem Hund muss daher bei großer Hitze oder Anstrengung regelmäßig ausreichend Wasser angeboten werden. Andernfalls droht ein Kreislaufkollaps durch Flüssigkeitsmangel.

Hund hechelt: Das sollte Sie aufmerksam machen

Ihr Hund hechelt ständig ohne erkennbaren Grund, z.B. auch in entspannten Situationen ohne nachvollziehbare Anstrengung? Ihr Hund hechelt und ist unruhig? Wenn Sie sich darüber Sorgen machen, gehen Sie bitte zum Tierarzt. Es könnte eine Erkrankung dahinterstecken, die auf den ersten Blick nicht zu sehen ist, z.B. ein Herzproblem. Treten zusätzlich zum Hecheln Symptome auf, etwa Husten, Fieber, Erbrechen oder Lahmheit, sollte das ebenfalls auf jeden Fall überprüft werden. So sollten Sie z. B. auch einen Tierarzt aufsuchen, wenn Sie merken: Mein Hund trinkt viel und hechelt.

Hund hechelt stark: Ursachen

Der Tierarzt sucht in einer allgemeinen und dann einer weiterführenden speziellen Untersuchung nach möglichen weiteren Krankheitssymptomen sowie der Ursache für übermäßiges Hecheln. 

  • Ein möglicher Grund könnte ein Herzproblem sein: Verschiedene Herzerkrankungen (z.B. Mitralklappenendokardiose, Dilatative Karidomyopathie (DCM), Herzbeutelerguss, uvm.) haben zur Folge, dass das Herz eine geringere Pumpleistung aufweist. In der Folge werden die Körperzellen schlechter mit frischem Blut und damit mit Sauerstoff versorgt. Die Belastbarkeit des Hundes nimmt immer mehr ab und er hechelt vermehrt. Durch einen Blutrückstau in die Lunge kann es neben des Hechelns und allgemeiner mangelnder Fitness auch zum Husten kommen („Herzhusten“). Um Herzprobleme zu erkennen, kann neben dem Abhören mit dem Stethoskop auch ein Röntgenbild des Brustkorbes oder ein EKG (Echokardiogramm) notwendig werden. Letzteres gilt insbesondere für Hunde, die rassebedingt häufiger unter Herzproblemen leiden (Mitralklappenendocardiose bei z.B. Dackel, Chihuahua und Pudel, DCM bei z.B. Boxer, Dogge, Dobermann). Auch ein Herzultraschall und eine Blutuntersuchung sind bei der Diagnostik von Herzerkrankungen hilfreich. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Artikel Kardiologie Hund.
  • Hechelt der Hund sehr oft, kann dies ein Hinweis auf Schmerzen sein: Parallel auftretende Lahmheiten oder Erbrechen (bei Bauchschmerzen) sind dann die Hinweise auf den Sitz des Problems
  •  „Schnarcht“ der Hund beim Atmen, ist dies ein Hinweis auf eine Verengung der oberen Atemwege, z.B. im Bereich des Kehlkopfes. Oft bei kurzköpfigen Hunden wie Bulldoggen, Möpsen
  • Hecheln und blasse Schleimhäute können neben einer Kreislaufschwäche auch eine Anämie, also Blutarmut, anzeigen. Der Hund hat dann zu wenig rote Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport im Blut zuständig sind. Entsprechend sinkt seine Belastbarkeit, weil sein Blut den Zellen nicht genug Sauerstoff zuführt.
  • Innere Erkrankungen wie Diabetes oder das Cushing-Syndrom können ebenfalls vermehrtes Hecheln verursachen. Dazu gesellen sich dann meist weitere Symptome wie z.B. übermäßiges Trinken und verstärkter Harnabsatz.
  • Bei der Kombination aus Fieber und Hecheln ist an eine Infektion zu denken. Fieber kann lebensbedrohlich werden, wenn es über längere Zeit auftritt und/oder kurzfristig sehr hohe Temperaturen erreicht werden. Lassen Sie sich daher von Ihrem Tierarzt am gesunden Hund demonstrieren, wie Sie selbst die Temperatur messen können. Kleinere Hunde und Welpen haben normalerweise eine höhere Körpertemperatur als große Hunde, aber ab 39°C bei einem entspannten Hund spricht man generell von Fieber. Bedrohlich wird es ab 41°C, akut lebensgefährlich bei 42,5-43°C.
  • Ihre Hündin ist hochträchtig? Das Hecheln könnte andeuten, dass die Geburt beginnt. Meist ist sie dabei unruhig und betreibt Nestbau.
  • Akut kann starkes Hecheln auch im Zuge einer Vergiftung auftreten, z.B. bei einer Schokoladenvergiftung.
  • Hecheln für sich allein ist ein sehr unspezifisches Symptom, das heißt, es deutet nicht auf ein ganz bestimmtes Problem hin, sondern die Auslöser können vielfältig sein. Diese Liste erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Ihr alter Hund hechelt viel? Nehmen Sie das auf jeden Fall ernst und betrachten es bitte nicht als ungefährliche „Alterserscheinung“.

Hund hechelt stark: Behandlung

Da das Hecheln nur ein Symptom ist, das viele Gründe haben kann, sind die Therapien entsprechend vielfältig. Neben den akuten Notfallsituationen (starkes Fieber, Vergiftung, etc.) können auch chronische Erkrankungen der Auslöser sein. Letztere müssen lebenslang behandelt werden, während ein akuter Schmerzzustand schneller behoben sein kann – je nachdem, was ihn verursacht hat.

Hund hechelt: Fazit

Ihr Hund hechelt immer, stark und / oder ohne erkennbaren Auslöser? Stellen Sie ihn unbedingt Ihrem Tierarzt vor, um eine krankhafte Ursache auszuschließen.

© AniCura

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