Ohrmilben

Ohrmilben betreffen verschiedenste Tierarten, teilweise gibt es unterschiedliche Erreger. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Ohrmilben, die Hunde, Katzen und auch Frettchen betreffen.

Erreger: Otodectes cynotis 

Vorkommen: Katze, Hund , Frettchen ,Fuchs und andere Fleischfresser (Marderartige)

Entwicklung und Übertragung

Die Gesamtentwicklung vom Ei über Larve- und Nymphenstadium zur adulten Milbe dauert etwa 3 Wochen und findet vollständig am Tier statt. Die Ohrmilbe ist weltweit bei den oben genannten Tierarten vorkommend. Daher sind sie nicht wirtsspezifisch und werden so häufig zwischen Hund und Katze übertragen, besonders auf Jungtiere. Da die Milbe nicht wirtsspezifisch ist, hat sie auch eine zoonotische Bedeutung (d. h. eine Übertragung zwischen Mensch und Tier ist möglich). In sehr seltenen Fällen kann sie sich vorübergehend auf der Haut der Besitzer ansiedeln und eine Hautentzündung verursachen. 

Etwa 50 % der Ohrenentzündungen bei Katzen und < 10 % bei Hunden werden durch die Ohrmilbe (O. cynotis) verursacht.

Krankheitsgeschehen

Alle Stadien der Milbe ernähren sich am Tier von den äußersten Hautzellen (Epidermis) und nach dem Durchstechen der Haut von Lymph- und anderer Gewebsflüssigkeit.

Die Milben sensibilisieren durch Ihre bei der Mahlzeit abgegebene Substanzen die Haut von Hund und Katze und lösen eine lokale allergische Reaktion aus. Die Haut ist gerötet und der äußere Gehörgang füllt sich mit Ohrschmalz, Milbenabfall (inkl. Milbenkot) und Blut. Dieses Gemisch bildet eine typisch dunkle, bräunliche, schmierige, wachsartige bis bröckelige Masse in der Ohrmuschel.

Lebende Milben befinden sich aber nicht nur im äußeren Gehörgang und in der Ohrmuschel (dem Hauptlebensgebiet), sondern können auch im Fell  der Hals- und Oberkörperregion gefunden werden und dort Juckreiz, Fell- und Hautveränderungen verursachen.

Unbehandelt kann sich durch das Kratzen und die Ausscheidungen der Milben oft auch eine Infektion mit Bakterien und/oder Hefepilzen (Malassezien) entwickeln und in Folge zu einer Mittelohr- oder selten sogar Innenohrentzündungen führen.

Symptome bei Katzen

Es gibt Katzen mit massiven Ablagerungen im Gehörgang ohne Juckreiz, aber auch starken Juckreiz, ohne dass die Katze dabei viele Ablagerungen im Ohr mit sich trägt.

Vom Ohr aus kann sich eine Hautentzündung auch auf die umliegende Kopfhaut ausbreiten.

Symptome bei Hunden

Zeigen oft geringe Ablagerungen mit meist heftigem Juckreiz der Ohren.

Diagnostik

  1. Vorbericht/Krankengeschichte: Ohrentzündung, Hauterkrankungen, z. B. Allergien, hormonelle Erkrankungen, Juckreiz außer am Ohr, Parasitenvorbeugung
  2. Otoskopie (Blick mit dem Trichter und einer Lampe in das Ohr): Oft können die Milben bereits im Gehörgang gesichtet werden
  3. Zusätzlich Entnahme einer Probe des Ohrschmalzes, z. B. mit einem in Öl getränkten Wattestäbchen auf einen Objektträger und anschließender Untersuchung im Mikroskop.

Therapie und Prophylaxe

Zunächst gilt es die Ohren sorgfältig mit einer desinfizierten Lösung zu reinigen, dies nur nach Anweisung Ihres Tierarztes oder direkt in der Praxis. Danach wird eine Therapie mit sogenannten Spot-On Präparaten (u. a. Wirkstoff Selamectin) durchgeführt. Eine Therapie die den ganzen Körper behandelt ist einer lokalen (Präparate die nur in die Ohren eingebracht werden) vorzuziehen, da die Milben auch an andere Körperbereichen leben können.

Eine Wiederholung der Behandlung in 4 Wochen Intervallen wird empfohlen, bis keine Milben mehr am Tier nachgewiesen werden können. Kontakttiere müssen ebenfalls mitbehandelt werden.  

© Mag. Katrin Wilding, Kleintierklinik Breitensee, Februar 2018

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