Wiederbelebung beim Tier

Auch beim Tier kann es zu einer Situation kommen, die eine Wiederbelebung erfordert. Wir stellen Ihnen die Maßnahmen zur Wiederbelebung beim Tier vor.

Maßnahmen zur Wiederbelebung beim Tier

Hebt und senkt sich der Brustkorb nicht mehr, können Sie mit der Hilfe eines Taschenspiegels, der vor Mund und Nase des Tieres gehalten wird, eine schwache Atmung erkennen, wenn dieser beschlägt. Ist das nicht der Fall oder ist kein Spiegel zur Hand, horcht man zunächst mit dem Ohr auf der Brust des Tieres nach Herzschlägen. Sind keine Herzschläge zu hören, die Pupillen weit geöffnet und reaktionslos, so ist mit dem bereits eingetretenen Tod des Tieres zu rechnen. Sind noch schwache Reaktionen spürbar, muss umgehend die künstliche Beatmung einsetzen.

Zunächst öffnet man den Mund und schaut nach evtl. Fremdkörpern im Rachen, die zu entfernen sind. Auch Blut, Schleim und erbrochenes Futter sollten mit einem um zwei Finger gewickelten Taschentuch aus dem Rachenraum entfernt werden.

Nachdem man tief eingeatmet hat, nimmt man die Nase des Tieres zwischen die Lippen und atmet kontrolliert aus. Der Mund des Tieres bleibt geschlossen. Beim Ausblasen des Atems ist darauf zu achten, dass sich der Brustkorb des Tieres hebt. Dieser Vorgang wird sechs- bis zehnmal in der Minute wiederholt, solange, bis das Tier wieder selbstständig atmet.

Puls

Der Puls lässt sich bei Hund und Katze am leichtesten an der Innenseite des Oberschenkels fühlen, wenn ein leichter Druck gegen den Oberschenkelknochen ausgeübt wird. Die Beinschlagader wird durch diese Maßnahme gestaut, der Druck erhöht sich im Blutgefäß, und die Pulswelle wird spürbar. Es sollte dennoch darauf geachtet werden, dass kein zu starker Druck beim Ertasten ausgeübt wird, da im Schock der Blutdruck abfällt und dann leicht abgedrückt wird. Dies würde verhindern, dass der Helfer den Puls erspüren kann.

  • Wichtig ist, dass nicht der eigene Daumen zur Pulskontrolle genutzt wird, da dieser einen eigenen Puls besitzt, der dann vom Helfer erspürt wird.
  • Die Pulskontrolle muss der interessierte Helfer an gesunden Tieren üben, da es sonst im Ernstfall kaum gelingen wird.
  • Ist der Puls nicht mehr zu spüren und der Herzschlag sehr schwach und langsam – weniger als 10 Schläge pro Minute – muss mit der Herzmassage begonnen werden!

Kapilarenfüllungszeit zur Überprüfung des Schocks

Eine weitere Methode zur Überprüfung des Kreislaufes ist die Ermittlung der Kapilarenfüllungszeit. Um diese Kapilarenfüllungszet zu überprüfen, sollte man mit einem Finger auf dem Zahnfleisch über dem Eckzahn drücken. Dieses wird blutleer und dadurch erhält das Zahnfleisch eine weiße Farbe. In weniger als 2 Sekunden sollte das Zahnfleisch wieder rosa werden. Geschieht das nicht hat das Tier einen schweren Schock und muss sofort beim Tierarzt behandelt werden.

Herzmassage

Sind weder Puls noch der Herzschlag wahrzunehmen, kann mit der äußeren Herzmassage versucht werden, das Tier wieder zu beleben. Hierfür ist es unerlässlich, eine Kombination mit künstlicher Beatmung durchzuführen, da in solchen Fällen das Tier nicht mehr atmet.

Das zu behandelnde Tier liegt auf der rechten Seite auf einem festen Untergrund (Boden, keine Matratze). Suchen Sie zunächst die Herzposition auf. Das geht am leichtesten, wenn Sie den linken Arm leicht anwinkeln, so dass der Ellbogen auf das linke untere Viertel des Brustkorbs zeigt. Hinter der Spitze des Ellbogens befindet sich das Herz.

Zweihelfer-Methode

(Erster Helfer übernimmt Beatmung, der Zweite die Herzmassage.)

Bei kleinen Tieren, wie Katzen und kleinen Hunden, legt man den Zeigefinger und Mittelfinger an der rechten Seite an, während der Daumen links am Brustkorb aufliegt. Bei größeren Tieren werden beide Hände zu Hilfe genommen. Jetzt wird 10 bis 15-mal kräftig zugedrückt und anschließend 2- bis 3-mal beatmet.

Einhelfer-Methode

(Ist nicht so effektiv wie die Zweihelfer-Methode.)

Das Tier auf die rechte Seite legen. Hals und Kopf müssen gestreckt sein, um die Atmung zu erleichtern. In der Herzgegend wird die Hand auf den Brustkorb des Patienten gelegt und kräftig gegen den Untergrund gedrückt, so dass das Herz dabei ausgedrückt und gleichzeitig das Gasgemisch aus den Lungen gedrängt wird. Nach dem Loslassen strömt Luft in die Lungen und Blut in das Herz. Dieser Vorgang wird 60-100-mal pro Minute wiederholt, bis das Herz erneut schlägt. Über einen evtl. Schaden am Brustkorb muss man sich in diesem Moment keine Gedanken machen, da die Wiederherstellung des Kreislaufes viel wichtiger ist.

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